Bohrmehlentnahme aus Beton und anderen Baustoffen zur Bestimmung bauschädlicher Salze

Analyse von Bohrmehlproben – Feststellung von Chloriden, Nitraten und Sulfaten in Baustoffen

Die Bohrmehlentnahme ist ein bewährtes und effektives Verfahren zur Bausubstanzprüfung von Beton, Mauerwerk oder Putz. Sie dient der Bestimmung von bauschädlichen Salzen – insbesondere der korrosionsfördernden Chloride, Nitrate und Sulfate –, die langfristig die Lebensdauer der Bausubstanz beeinträchtigen können. Durch gezielte Entnahme und Untersuchung von Bohrmehlproben lassen sich Schadstoffkonzentrationen präzise ermitteln, um frühzeitig geeignete Sanierungsmaßnahmen zu planen und einzuleiten.

Korrosionsrisiko durch bauschädliche Salze im Beton frühzeitig erkennen

Ziel und Bedeutung der Bohrmehlprobenentnahme

Die Bohrmehlentnahme wird in der Regel im Rahmen der Bauwerksüberwachung (Bauwerksmonitoring) durchgeführt und dient der Bestimmung von bauschädlichen Salzen wie Chloriden, Nitraten und Sulfaten in beispielsweise Beton, Mauerwerk oder Naturstein. Diese Stoffe können langfristig die Bausubstanz beeinträchtigen: Hohe Konzentrationen führen häufig zu Korrosion an der Stahlbewehrung sowie zu Ausblühungen oder Gefügeschäden im Beton.

Eine fachgerecht durchgeführte Bohrmehlentnahme ermöglicht es, die Verteilung dieser Salze in verschiedenen Tiefenbereichen des Bauteils präzise zu bestimmen. Auf diese Weise lässt sich erkennen, ob kritische (korrosionsauslösende) Werte vorliegen, die das Tragverhalten oder die Dauerhaftigkeit eines Bauwerks beeinflussen könnten. Ungewöhnlich hohe Chlorid-, Nitrat- oder Sulfatgehalte weisen oft auf fortschreitende Schädigungsprozesse hin – etwa auf eine chloridinduzierte Bewehrungskorrosion oder ein sogenanntes Sulfattreiben. Durch frühzeitige Analyse können solche Prozesse erkannt werden, sodass rechtzeitig geeignete Maßnahmen eingeleitet werden können.

Die Untersuchung der entnommenen Bohrmehlproben erfolgt in enger Zusammenarbeit mit akkreditierten Laboren und Hochschulen. Dort werden die Proben chemisch analysiert und ausgewertet.

Im Anschluss an die labortechnische Prüfung beraten wir Sie umfassend zur weiteren Vorgehensweise und unterstützen Sie bei Bedarf auch bei der Planung geeigneter Instandsetzungsmaßnahmen.

Wie gelangen Chloride in den Beton?
Wissenswertes zur Betonalterung

Ein ordnungsgemäß zusammengesetzter Beton schützt – insbesondere in den ersten Jahren – den eingebundenen Bewehrungsstahl vor Oxidation (Korrosion); selbst wenn Feuchtigkeit und atmosphärischer Sauerstoff an den Stahl gelangen. Dieser „Korrosionsschutz“ ist auf die hohe Alkalität des im Beton vorhandenen Porenwassers zurückzuführen.

Zur Aufrechterhaltung des Korrosionsschutzes muss der pH-Wert des Porenwassers in einem Bereich zwischen pH = 12,5 und pH = 13,5 (alkalisches Milieu) liegen. Ist das der Fall, wird eine mikroskopisch dünne, schützende Eisenoxidschicht (Passivschicht) auf dem Bewehrungsskelett gebildet. Diese Passivierung schützt den eingebundenen Bewehrungsstahl vor Korrosion („Rost“). Die Passivschicht kann jedoch von gelösten, bauschädlichen Salzen (Chloriden) in der Betonporenlösung frühzeitig zerstört werden, was zur Korrosion des Stahlbetons führt.

Der Eintrag von Chloriden (Verbindungen des chemischen Elements Chlor) in Betonquerschnitt erfolgt grundsätzlich durch die Einfuhr von tausalzhaltigem Wasser (z.B. beim „Streuen“ im Winter oder durch verkehrende Fahrzeuge in Tiefgaragen). Das tausalzhaltige Wasser kann über Beschädigungen, Risse oder Schwachstellen (z.B. Einbindepunkt zwischen zwei Betonbauteilen) in den Querschnitt der Betonbauelemente eindringen und erreicht auf diesem Weg den Bewehrungsstahl.

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